Russland-Afrika-Gipfel

31.07.2023

In St. Petersburg findet derzeit ein zweitägiger Gipfel zwischen Russland und Afrika statt. Trotz des Drucks des Westens, nicht teilzunehmen, haben die Afrikaner den Willen und den Mut gefunden, strategische Partnerschaften mit Russland zu schmieden.

Passenderweise wurde in Niger ein pro-westlicher Präsident durch einen Militärputsch gestürzt und Mali hat Französisch als offizielle Landessprache aufgegeben und den lokalen Sprachen ihren nationalen Status zurückgegeben. Auch der afrikanische Kontinent befindet sich mitten im Wandel, da sich die Weltordnung in eine post-westliche Ära verschiebt.

Während der Westen den afrikanischen Kontinent ausbluten ließ, indem er die Entstehung natürlicher Machtstrukturen in der Region manipulierte oder gewaltsam verhinderte, hält Russland den Afrikanern keine lehrerhaften Vorträge über Menschenrechte, geschweige denn, dass es von ihnen verlangt, politische und soziale Konzepte zu übernehmen, die ihnen fremd sind.

Als Russland sich Anfang des Monats aus einem Abkommen zurückzog, das den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer in die ganze Welt ermöglichte, unterstellten die westlichen Medien Putin in übertriebener Weise, er wolle die Nahrungsmittellieferungen sogar "bewaffnen" und ein Abkommen zerreißen, das für die Nahrungsmittelversorgung afrikanischer Länder lebenswichtig war.

Putin hat seinerseits enthüllt, wie fast ein Jahr lang insgesamt 32,8 Millionen Tonnen Fracht im Rahmen des "Abkommens" aus der Ukraine exportiert wurden, von denen über 70% in Länder mit hohem Einkommen gingen, darunter die Europäische Union, während auf Länder wie Äthiopien, Sudan und Somalia sowie Jemen und Afghanistan weniger als 3% des Gesamtvolumens entfielen, also weniger als eine Million Tonnen.

Auf einem Gipfeltreffen in St. Petersburg versprach Putin, dass Russland in den kommenden Monaten 25.000-50.000 Tonnen Getreide nach Burkina Faso, Simbabwe, Mali, Somalia, in die Zentralafrikanische Republik und nach Eritrea schicken werde - und zwar kostenlos.

Russland ermutigt die afrikanischen Länder aktiv, sich vom Neokolonialismus der im Westen herrschenden Eliten zu befreien. Russland geht auf die wirklichen Bedürfnisse Afrikas ein und schafft strategische Partnerschaften, um "afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme" zu schaffen. Eine solche Haltung wird das Gewicht Moskaus in einer sich verändernden Welt wahrscheinlich erhöhen.

Die afrikanische Sicherheitsarchitektur ist sicherlich auch in St. Petersburg diskutiert worden. In diesem Zusammenhang kursiert in den sozialen Medien ein Foto von Jewgeni Prigoschin, dem Chef des Söldnerunternehmens Wagner, der in einem St. Petersburger Hotel einem Vertreter der Zentralafrikanischen Republik die Hand schüttelt, der zum Gipfel gekommen ist.

Westliche Experten, die sich noch vor einem Monat über den Abstieg Russlands in das innenpolitische Chaos nach der Rebellion von Herrn Prigoschin freuten, müssen sich nun über die jüngsten Entwicklungen wundern. Es scheint, dass der ganze Aufstand eine Maskerade war, ein Ablenkungsmanöver der hybriden Kriegsführung unter dem Deckmantel der eigenen langfristigen Pläne Russlands.

Die Russen (und Wagner?) haben in Afrika wahrscheinlich alle Hände voll zu tun. Vielleicht können sie dazu beitragen, die Lage in verschiedenen Ländern zu stabilisieren, die der Westen seit Jahrzehnten in seinem eigenen Interesse destabilisiert hat. Russland hat seinerseits ein Interesse daran, das Profil Afrikas in der neuen multipolaren Ordnung zu schärfen.

Quelle: markkusiira.com

Übersetzung von Robert Steuckers