Ungarischer Botschafter Györkös verteidigt "kulturelle Gegenrevolution"
Der ungarische Botschafter in Deutschland, Peter Györkös [Bild], hat Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban gegen Kritik verteidigt. Mit Blick auf die Flüchtlingskrise sagte er im Interview mit dem ARD-Europamagazin (18. September 2016, 12.45 Uhr, Das Erste) über Orban: "Er ist praktisch der einzige unter den Mitgliedern des europäischen Rates, der seine Meinung in den letzten 13 Monaten nicht geändert hat."
Györkös bekräftigte zudem Ungarns Forderung nach einer "kulturellen Gegenrevolution" in der EU. Das bedeute, dass jedes Land wieder seine eigene Identität finde. "Die Frage ist, ob wir eine europäische Identität anstelle der nationalen Identitäten haben können: Wir denken nicht." Jedes Land müsse seine eigene Identität definieren und erst die Gesamtsumme sei das, was als eine gemeinsame europäische Identität erlebt würde. Darüber hinaus bestehe Orban auf die Rückkehr zu "Recht und Ordnung" in Europa, weil viele Regeln systematisch gebrochen worden seien, etwa die Schengen- oder die Haushaltsregeln. Die europäischen Institutionen sollten den Mitgliedsstaaten dienen und nicht umgekehrt. Zudem solle dafür gesorgt werden, dass alle Staaten gleich behandelt werden, was in den letzten Jahren nicht der Fall gewesen sei.
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finanzen.net (18.9.2016)