Osteuropa: Russland wirft Nato konfrontativen Kurs vor
Angesichts geplanter Truppenverlegungen der Nato in Osteuropa schaut Russland mit Skepsis auf den Gipfel der westlichen Allianz in Warschau. "Uns wird eine konfrontative Agenda angeboten, an der wir nicht interessiert sind", sagte Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko [Bild] der Zeitung "Kommersant".
Die Nato will bei dem Gipfel (8./9. Juli) die Verlegung zusätzlicher Truppen ins östliche Bündnisgebiet beschließen. Jeder müsse verstehen, dass Russland darauf nur militärisch antworten könne, sagte Gruschko.
Das Verhältnis zwischen der Atommacht Russland und der Nato ist seit Jahren zerrüttet. Vor allem US-Pläne für einen Raketenschild in Osteuropa sieht Moskau als Bedrohung seiner Sicherheit. Die Nato kritisiert indes Truppenkonzentrationen im Westen Russlands.
Die regelmäßige Verlegung von Soldaten sei für Moskau die effektivste Sicherheitsmaßnahme, sagte Gruschko. "Wir können uns in der aktuellen (Krisen-)Situation eine Armee mit drei Millionen Mann nicht leisten." Daher sei Mobilität ein wichtiges Sicherheitselement. "Wir sehen die Nato derzeit nicht als Partner bei der Lösung von Problemen", sagte Gruschko. "Wir sind bereit zum Dialog mit einzelnen Nato-Staaten." Damit bezog er sich auf Wege, gefährliche Begegnungen russischer und westlicher Kampfjets und Kriegsschiffe zu vermeiden.
n-tv.de (7.7.2016)
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