Ex-NATO-Chef Rasmussen: USA sollen „Weltpolizist“ gegen Rußland sein

25.09.2016

Einmal NATO – immer NATO: der frühere Generalsekretär des westlichen Militärbündnisses, Anders Fogh Rasmussen [Bild], fordert von den USA, die Rolle des „Weltpolizisten“ zu übernehmen. Amerika besitze die erforderliche „Glaubwürdigkeit“, die benötigt werde, um ein Polizist zu sein, „der die Ordnung wiederherstellt“, sagte Rasmussen. Die USA sollten ein „Feuerwehrmann, der die Flammen des Konfliktes löscht“, und eine Art „Bürgermeister“ sein, der „smart und mit Augenmaß den Wiederaufbau leitet“, schrieb der Ex-NATO-Chef unlängst in einem Gastkommentar.

Einen Feind hat Rasmussen dabei ebenfalls im Blick: die USA sollten vor allem deshalb stark sein, um den russischen Präsidenten Putin im Zaum zu halten. Putin sei ein „Autokrat“ und habe Ambitionen, die Sowjetunion zu reanimieren. „Rußland ist besessen davon, die Macht wiederherzustellen, die die Sowjetunion verloren hat“, suggeriert Rasmussen.

Und weiter: die Welt brauche einen Polizisten, „wenn sich Freiheit und Wohlstand gegen die Unterdrückung durchsetzen sollen, und der einzige fähige, verläßliche und wünschenswerte Kandidat für diese Position sind die Vereinigten Staaten“.

Rasmussen lobte in diesem Zusammenhang die USA für ihre „Führungsrolle in der internationalen Ordnung – welche nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde und welche eine nie zuvor da gewesene Periode des Friedens, des Fortschritts und des Wohlstands für die Welt geschaffen hat“. Mindestens ein Dutzend Opfer amerikanischer Militärinterventionen in den letzten zehn Jahren werden für dieses Loblied des ehemaligen NATO-Chefs vermutlich wenig Verständnis aufbringen.

zuerst.de (24.9.2016)

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