Geheimdienst enttarnt 20 Islamisten in der Bundeswehr
Islamisten versuchen die Bundeswehr zu infiltrieren. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat 20 Islamisten in der Truppe erkannt und verfolgt 60 Verdachtsfälle.
Das teilte der Militärnachrichtendienst den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ mit. In „islamistischen Kreisen“ werde der Dienst in der Bundeswehr befürwortet, um den Umgang mit Waffen zu lernen.
Aus den Rekrutierungsbüros seien „einzelne Anfragen von Bewerbern bekannt, die sich in auffälliger Weise für den Dienst in der Bundeswehr interessieren, einen Verpflichtungswunsch von nur wenigen Monaten äußern und sich ausdrücklich für eine intensive Waffen- und Geräteausbildung interessieren“, so der MAD. Insgesamt bestehe die Besorgnis, „dass gewaltbereite Extremisten der Propaganda Folge leisten“.
Ursula von der Leyen will Sicherheitsüberprüfungen
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will deshalb ab Juli 2017 jeden Bewerber für den Soldatendienst einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen. Darüber werde der Bundestag schon in der kommenden Woche beraten, schreiben die „Funke“-Zeitungen.
Die Bundeswehr rechnet mit 20.000 Sicherheitsüberprüfungen zusätzlich im Jahr. Der MAD, der bisher nur für die Soldaten zuständig ist, soll Bewerber schon vor ihrem Eintritt in die Streitkräfte durchchecken. Der Grünen-Wehrexpertin Agnieszka Brugger sagte den „Funke“-Zeitungen, die Prüfungen seien an sich „nicht kritikwürdig“, doch solle der MAD „aufgelöst und seine Aufgaben besser von sinnvoll reformierten Diensten übernommen werden“.
Im Gesetzentwurf heißt es, aktuell lägen Hinweise vor, dass islamistische Kreise versuchen, sogenannte ‚Kurzzeitdiener‘ in die Bundeswehr zu bringen, damit sie eine solche Ausbildung mit Waffen erhalten. Im Gesetzentwurf verweist das Verteidigungsministerium auch auf Bespiele bei den afghanischen Streitkräften. Dort würden islamistische Terroristen immer wieder Soldaten zu Attentaten auf Kameraden oder verbündete Streitkräfte anstiften.
focus.de (5.11.2016)