Le Pen: Frankreich muss Herr über Währung und Grenzen sein
Marine Le Pen hat sich wenige Monate vor der Präsidentenwahl in Frankreich als „Kandidatin des Volkes“ präsentiert. „Ich möchte mit ihnen über Frankreich sprechen, denn das ist das, was uns verbindet“, sagte die 48-Jährige am Sonntag zum Abschluss eines Sommertreffens ihrer Partei Front National (FN) im südfranzösischen Fréjus. „Wir möchten unsere Freiheit zurückhaben … Wir wollen ein freies Frankreich, das Herr über seine eigenen Gesetze, Währung und Grenzen ist.“
Es müsse Schluss damit sein, dass „Brüssel, Berlin, Washington“ die Entscheidungen für Frankreich träfen, sagte Le Pen vor rund 3.000 Anhängern, die französische Fahnen schwenkten. Marine Le Pen fährt seit längerem eine Strategie der „Entdämonisierung“ der Partei, deren Führung sie 2011 von ihrem Vater Jean-Marie Le Pen übernahm.
Für den Fall eines Wahlsiegs im kommenden Jahr hat Le Pen ein Referendum über Frankreichs Zukunft in der EU angekündigt. Zudem beklagte sie, dass die Franzosen nie zu ihrer Meinung über eine „Öffnung für die Massenmigration“ gefragt worden seien. Umfragen zufolge dürfte Le Pen die Stichwahl im Mai erreichen. Der sozialistische Präsident François Hollande hätte bei einer neuerlichen Kandidatur keine Chance auf einen Sieg.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten (19.9.2016)