Taliban-Kämpfer dringen in afghanische Stadt Kundus ein
Taliban-Kämpfer haben nach Polizeiangaben einen Angriff auf die Stadt Kundus im Norden Afghanistans gestartet. Die Aufständischen seien in der Nacht zum Montag von vier Richtungen aus in die Stadt vorgedrungen, sagte ein Polizeikommandeur. Derzeit hielten die Kämpfe an. Ein Reuters-Reporter sah mindestens fünf Taliban-Anhänger, die mit Sturmgewehren und Raketenwerfern bewaffnet waren.
Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sie seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes 2014 massiv verschlechtert. Regierungstruppen haben schätzungsweise nicht mehr als zwei Drittel des Landes unter ihrer Kontrolle. Die Taliban stehen so gut da wie seit ihrem Sturz durch eine US-geführte Invasion 2001 nicht mehr und haben zuletzt ihre Angriffe in verschiedenen Landesteilen verstärkt. Vor einem Jahr hatten die Islamisten auch Kundus, wo die Bundeswehr bis vor gut zwei Jahren einen großen Stützpunkt betrieb, kurzfristig unter ihre Kontrolle gebracht.
Der neuerliche Angriff auf die nordafghanische Stadt findet nur einen Tag vor einer Geberkonferenz für das Land statt. Ziel des zweitägigen Treffens ab Dienstag in Brüssel ist, Milliarden Dollar an Hilfszusagen zu vereinbaren.
onvista.de (2.10.2016)
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