Österreichs Außenminister: Sebastian Kurz legt Erdogan-Anhängern Ausreise nahe
Nicht nur in der Türkei gingen nach dem Putschversuch zahlreiche Erdogan-Anhänger auf die Straße. Auch in Österreich fanden in den vergangenen Tagen Pro-Erdogan-Kundgebungen statt – sehr zum Missfallen von Österreichs Außenminister Sebastian Kurz.
Er kritisiert die Demonstrationen und legt Anhängern des türkischen Staatspräsidenten die Ausreise nahe. Gegenüber der österreichischen Presseagentur sagte Kurz: „Wer sich in der türkischen Innenpolitik engagieren will, dem steht es frei, unser Land zu verlassen.“
Im Sender Ö1 äußerte Kurz die Vermutung, dass die Demonstranten in Wien „direkt“ aus der Türkei gesteuert worden seien. In Österreich leben rund 300.000 Türken. Die EU müsse zu ihren Grundwerten stehen und sich gegen "Fehlentwicklungen" in der Türkei wenden, so Kurz.
Der ÖVP-Politiker verurteilte die Entlassung tausender Staatsbediensteter, die massiven Eingriffe in das Justizsystem und die Verhaftungswelle in der Türkei als "inakzeptabel". Außerdem bestellte er den türkischen Botschafter ein.
Focus online (22.7.2016)