Türkei: Regierung zieht Gesetz zu Kindesmissbrauch zurück
Die türkische Regierung hat einen Gesetzentwurf zum Thema Kinderehen zurückgezogen, der in den vergangenen Tagen viel Kritik auf sich gezogen hatte.
Ministerpräsident Yildirim sagte in Istanbul, zusammen mit der Opposition und mit anderen gesellschaftlichen Gruppen solle der Entwurf weiterentwickelt werden. Eigentlich hätte das Parlament heute darüber abstimmen sollen. In bestimmten Fällen sah das Gesetz Straffreiheit bei Missbrauch von Minderjährigen vor: Die Strafe hätte demnach ausgesetzt werden können, wenn der Täter sein Opfer heiratet und der sexuelle Kontakt ohne Zwang und Gewalt stattgefunden hat.
Nach Darstellung der Regierung sollten so rechtliche Probleme bei Kinderehen gelöst werden. Die Vereinten Nationen hatten dagegen kritsiert, dass das Gesetz den Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der Türkei schwächen würde.
Deutschlandfunk (22.11.2016)