Großbritannien: Johnson ruft zu Protesten vor Russlands Botschaft auf
Der britische Außenminister Boris Johnson hat Kriegsgegner zu Protesten vor der russischen Botschaft in London aufgerufen. „Ich würde gerne Demonstrationen vor der russischen Botschaft sehen“, sagte Johnson heute im britischen Parlament. Er verwies zur Begründung auf russische Luftangriffe auf die belagerte Stadt Aleppo im Norden Syriens.
Angesichts der Angriffe auf Aleppo erschöpften sich die „Vorräte der Entrüstung“, sagte Johnson. Moskau unterstützt die syrische Regierung bei der Militäroffensive zur Rückeroberung von Aleppo. Wegen der Luftangriffe hatten bereits die USA ihre Gespräche mit Moskau über eine Feuerpause für Aleppo abgebrochen.
Die syrischen Regierungstruppen wollen die geteilte Stadt vollständig unter ihre Kontrolle bringen, die im Osten von Rebellen, darunter dschihadistische Milizen, kontrolliert wird. Seit Beginn des Einsatzes am 22. September wurden der Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge 290 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Die der syrischen Opposition nahestehende Beobachtungsstelle hat ihren Sitz in Großbritannien, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen.
ORF (11.10.2016)