Abes Besuch in Pearl Harbor: Demonstration der Verachtung

27.12.2016

Der japanische Premierminister Shinzo Abe besucht heute Pearl Harbor im Rahmen seinen zweitägigen Besuch in den USA.

Nie vergessen, nie verzeihen

Der Besuch, der zum ersten mal seit mehr als 50 Jahren statt findet, ist die Reaktion auf einen Besuch von US-Präsident Barack Obama in Hiroshima. Dabei betont Shinzo Abe, dass er keine Absichten hat während des Besuchs sich für die Aktionen die während des Krieges stattfanden zu entschuldigen. Obama seinerseits weigerte sich auch, sich vor dem japanischen Volk, einschließlich der Überlebenden des Abwurfes der Atombombe, zu entschuldigen. Allerdings besteht ein grundlegender Unterschied: die Aktionen von Tokyo fanden wirklich im Kontext des Krieges statt, während die Bombardierung der japanischen Städte seitens Washington ein Kriegsverbrechen waren, für das übrigens noch keiner bestraft wurde. Allerdings ist die überwiegende Mehrheit der Menschen in Japan, einschließlich der Überlebenden der Bombardierung, nicht der Ansicht, dass die Amerikaner an der Tragödie schuldig sind. Im Gegenteil rufen die US Bürger Abe zur Buße für den Angriff auf, der den amerikanischen Truppen große Verluste zugefügt hatte, was in Wirklichkeit nur Folge ihres eigenen Vorbereitungsmangels war.

Parallele Entwicklungen

Unmittelbar nach Ankunft von Shinzo Abe in den Honolulu haben die USA und Japan eine Reihe wichtiger Verträge bezüglich der Erhaltung der US-Militärbasen in Japan abgeschlossen. Zugleich wiesen die Änderungen in den bestehenden Verträgen auf einen kleinen, ziemlich offensichtlichen Versuch hin, aus der US-Besatzung heraus zu kommen. Einer der wichtigsten Punkte im Abkommen war die Änderung des rechtlichen Status der US-Truppen. Tokyo versucht schon seit langem die US-Bürger unter die Zuständigkeit des japanischen Rechts zu ziehen. Nun wird es viel einfacher die Amerikanischen Soldaten für die zahlreiche Verbrechen zur Verantwortung zu ziehen. Darüber hinaus hat die Verteidigungsministerin von Japan Tomomi Inada ihre Inspektion der US-Militärbasis in Guama, wo sie sich die US-Raketenabwehrsysteme für den späteren Kauf ansehen wollte, abgesagt.

Der Russische Faktor

Inzwischen wurde bekannt, dass japanische Unternehmen bereit sind 11000000000 $ in ein Projekt zu investieren, um trotz Sanktionen und trotz dem Elektrizitätseinfuhrverbot, eine Energiebrücke zwischen Russland und Japan zu bauen. Diese Initiative kam von der japanischen Seite.