Berechtigte Sorge: Mehr als die Hälfte der Europäer sieht Terrorgefahr durch „Flüchtlinge“
Die – ohnehin nur in Deutschland verbreitete – „Refugee welcome“-Euphorie ist verflogen. Eine Mehrheit der Europäer verbindet mit „Flüchtlingen“ inzwischen vor allem steigende Terrorgefahr sowie die Angst, Zuwanderer könnten ihnen Arbeitsplätze und Sozialleistungen streitig machen. Das geht aus einer Untersuchung des Pew Research Center (Washington) hervor.
Das Pew Research Center befragte zwischen Anfang April und Mitte Mai 11.494 Menschen für seine Studie, die in Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland, Großbritannien, den Niederlanden, Polen, Schweden, Spanien und Ungarn durchgeführt wurde.
Vorbehalte gegenüber „Flüchtlingen sind der Untersuchung zufolge besonders in Ungarn und Polen verbreitet. Aber generell erklärten in acht von zehn EU-Ländern, die insgesamt 80 Prozent der europäischen Bevölkerung repräsentieren, mehr als die Hälfte der Befragten, daß die Ankunft von „Flüchtlingen“ die Wahrscheinlichkeit einer „terroristischen Gefahr” in ihrem Land erhöhe. Besonders groß ist die Sorge in Ungarn (76 Prozent) und Polen (71 Prozent).
Aber selbst bei den Deutschen, die auf dem Höhepunkt der Zuwanderungskrise im Frühherbst 2015 Bilder einer hysterischen „Willkommenskultur“ in die Welt aussandten, teilen inzwischen 61 Prozent diese Sorge.
Insgesamt gebe es in den Köpfen der Europäer eine „sehr klare Verbindung zwischen der Flüchtlingskrise und der Terrorgefahr”, so das Pew Research Center. Der Studie zufolge empfindet in sieben von zehn Ländern eine Mehrheit die Flüchtlinge zudem als „Last”, die Jobs und Sozialleistungen bedroht. 82 Prozent der Befragten äußerten diese Ansicht in Ungarn, 75 Prozent in Polen. In Deutschland dagegen fürchten 59 Prozent der Befragten nicht um ihre Arbeitsplätze infolge des „Flüchtlings“-Andrangs.
zuerst.de (15.7.2016)