Slavoj Žižek und der Mensch als Katastrophe

25.08.2023
Radikaler als die „Letzte Generation“: Mit dem „Kriegskommunismus“ gegen die Klimakrise

Die „Letzte Generation“ fordert die Einhaltung des 1,5 Grad Zieles, doch es gibt Menschen auf dieser Welt, denen dies nicht radikal genug ist. Der 1949 geborene linksextreme und globalistische Philosoph Slavoj Žižek fordert in einem Interview mit der taz die Einführung des „Kriegskommunismus“ zur Lösung der Klimakrise. Doch welche Strategie steckt hinter dieser schrillen Aktion und was will er wirklich damit bezwecken?

Gegen Politische Korrektheit und Masseneinwanderung, dennoch für den Globalismus – ein Fall von intellektueller Scheinopposition

Dabei inszeniert sich der slowenische Denker gerne als Oppositioneller: Die Politische Korrektheit lehnt er ab, weil er sie für ihn reden ohne zu handeln bedeutet, die Masseneinwanderung nach Europa stellt für ihn gar eine der vier apokalyptischen Reiter unserer Gegenwart dar. Doch gleichzeitig nützt der Schüler des Freudo-Marxisten Jaques Lacan die von den westlichen Eliten und NGOs hochgeschriebene Klimakrise, um noch radikalere Maßnahmen im Sinne des Globalismus zu diskutieren. Denn auch hier, so Žižek, werde zu viel geredet, aber zu wenig gehandelt.

Ein vermeintlicher Oppositioneller im Dienste der Globalisten: Verniedlichung extremer Maßnahmen für den Great Reset

Analog zu den Klimaklebern und ihren radikalen Vordenkern spricht er von einer „Klimafalle“ die man nur mit autoritären Maßnahmen überwinden könne. Für Žižek typisch verniedlicht der slowenische Philosoph dabei den verwendeten Begriff bewusst: Anstatt von der totalen Bürokratisierung und Militarisierung der kommunistischen Kriegswirtschaft samt Terror- und Gewalt gegen Andersdenkende zu sprechen, auf die er sich durch den Begriff bezieht, verweist er auf US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und dessen direkte Eingriffe in die Wirtschaftspolitik, um den Rüstungsausstoß zu steigern. Um autoritäre Maßnahmen wie eine Ausschaltung der Demokratie zum Wohle des Klimas zu rechtfertigen , beschwört er einen apokalyptischen Ausnahmezustand: Wir befänden uns in einem Krieg ums Überleben, der nur durch ein mehr an „guter Herrschaft“ zu gewinnen sei.

Der totalitäre Maßnahmenstaat als letzte Rettung für das globalistische Projekt

Diese gute Form der Herrschaft kann für ihn freilich keine Demokratie mehr sein, sondern nur ein totalitärer Maßnahmenstaat, der alles tut, was die westlichen Eliten für richtig halten. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist auch nur folgerichtig, wenn Slavoj Žižek für das Ende des Mehrparteienstaates eintritt, um „einen Weg aus der Klimafalle“ finden zu können. Der Grund dafür, warum das WEF, die EU und andere westliche Institutionen vermehrt zu dieser Art von Propaganda greifen, der slowenische Intellektuelle mit eingeschlossen, ist weil sie eine Krise des Liberalismus erkennen, der nicht mehr dazu in der Lage ist genug Menschen für seine Ziele zu mobilisieren. Aus keinem anderen Grund wurde auch der Great Reset erdacht, um das vom Scheitern bedrohte Globalisierungsprojekts durch Zwangsmaßnahmen am Laufen zu halten. Mit dem Zuckerbrot können die Europäer nicht mehr für die Maßnahmen des globalistischen Liberalismus gewonnen werden, folglich muss aus der Sicht der Eliten die Peitsche hervorgeholt werden.

Die drohende Apokalypse als Druckmittel für eine „alternativlose“ Politik

Dem Denken der Globalisten nach ist der Mensch das Problem, nicht etwa eine falsche Ideologie oder korrupte Eliten. Nicht nur der einzelne Mensch bereitet ihnen dabei Kopfzerbrechen und wird zur „Katastrophe“, sondern vor allem jene die politisch organisiert sind oder sich sogar als Volk begreifen. Nicht von ungefähr warnt Žižek vor dem „Populismus“ worunter er all jene versteht, die sich nicht dem Great Reset unterordnen wollen. Man kann den Eindruck gewinnen, dass in den Köpfen der globalen Elite der Montagsdemospruch „Wir sind das Volk, die Mauer muss weg!“ umgekehrt wurde in „Wir sind die Mauer, das Volk muss weg!“ und zum Leitbild ihrer Politik geworden ist. Dabei werden bewusst Bilder von einer drohenden Apokalypse erzeugt, die von den Mainstreammedien tagaus, tagein immer wieder in die Köpfe der Menschen gehämmert werden. Ihr Ziel ist es dabei nicht nur, den eigenen Bürgern Angst einzujagen und sie so für immer extremere Maßnahmen gefügig zu machen. Wer sich ihnen nicht beugt, wird entmenschlicht, die Gesellschaft geteilt in „Klimaleugner“ und „Befürworter der richtigen Maßnahmen.“ Im Endeffekt zielen sie damit darauf ab, die Illusion einer Alternativlosigkeit der eigenen Maßnahmen vorzugaukeln, wie 2015 bei Angela Merkels Politik der Offenen Grenzen und 2019 ff. im Zuge von COVID-19. Zumindest in diesem Punkt kann man dem slowenischen Philosophen, der aufgrund seiner ständig laufenden Nase bei öffentlichen Auftritten auch scherzhaft „Kokain-Hegel“ genannt wird, recht geben: Die Klimafrage ist im realexistierenden Westen tatsächlich zu einem der vier apokalyptischen Reiter geworden. Doch ist die „Klimaapokalypse“ keine reale Bedrohung, sondern eine sorgfältig inszenierte, therapeutische Maßnahme die uns zum richtigen Verhalten, also dem Gehorsam gegenüber den Globalisierern, antreiben soll. Doch egal wie sehr uns liberale Politiker und ihre Hofphilosophen drohen und gleichgültig womit sie uns Angst einjagen wollen: Wenn wir es als Volk schaffen zusammenzuhalten und uns politisch zu organisieren im Sinne eines Kampfs um die Hegemonie, dann wird auch die Klimapanik genauso wie die Coronapanik im Nichts verlaufen.