Friedensengel oder Transhumanist? Die zwei Gesichter des Elon Musk

11.11.2022

Mittwoch, 27.10.2022: Der Milliardär Elon Musk betritt das Hauptquartier des Kurznachrichtendienstes Twitter. Laut verkündet er der geschockten linkliberalen Führungsriege auf Englisch, dass er nach langem Rechtsstreit den Kauf von Twitter abgeschlossen hat. Ein Photo von ihm, wie er mit einem Waschbecken (englisch: sink) in den Armen das Hauptquartier betritt gehen gemeinsam mit seinen Worten “Let that sink in!” (Lasst das mal sacken!) um die Welt.

Politisch-korrekte Journalisten und Politiker lassen daraufhin ihrer Wut und Verzweiflung freien Lauf, ebenso wie anti-globalistisch gesinnte Aktivisten sich darüber diebisch freuten. Musk, der gleichsam symbolisch den blauen Twittervogel befreite, gilt seitdem als Vorkämpfer der Meinungsfreiheit. Ein ähnliches Husarenstück lieferte er in den Augen vieler Globalisierungsgegner mit seinem öffentlichen Aufruf an den Westen, Friedensverhandlungen mit Russland zu beginnen, die Krim als russisch anzuerkennen und in den besetzten Regionen Abstimmungen unter UNO-Aufsicht abhalten zu lassen. Während dies die „helle Seite“ von Elon Musk ist, die viele Patrioten zurecht lieben, verfügt der gebürtige Südafrikaner auch über eine Schattenseite.

Seine Reaktion, als er auf den US-Putsch in Bolivien 2020 angesprochen wurde, spricht dahingehend Bände: „Wir putschen wen wir wollen!“ Kurze Zeit später löschte er seinen Tweet, nach dem dieser bereits viral gegangen war. Die Souveränität anderer Völker interessiert ihn nicht, wenn sie seinen wirtschaftlichen Interessen im Wege stehen, Stichwort bolivianisches Lithium für Tesla-Akkus. Weiters ist Musk selbst überzeugter Transhumanist, der den noch in Entwicklung befindlichen „Neuralink“-Chip in menschliche Gehirne verpflanzen will. Während Elon Musk selbst betont, damit den Menschen leistungsfähig wie noch nie machen zu wollen, wenden Kritiker ein, dass wir damit nicht nur hack- sondern auch direkt kontrollierbar gemacht werden könnten. Doch das ist nur der Gipfel dessen, was der US-Oligarch erreichen will: Weltraumtourismus und Cyborgs stehen ebenfalls auf seiner Agenda. Gemeinsam ist diesen Projekten ihre Hybris: Musk will, ebenso wie die anderen „Maschinengötter des Silicon Valley“, die Grenzen des Menschen in jeder Hinsicht überwinden. Von daher ist es nur logisch, dass Musk selbst begeisterter Kämpfer gegen den Klimawandel ist und auch auf Veranstaltungen des WEFs um Klaus Schwab, einem der Hauptvertreter des „Great Reset“, auftritt. In Davos sprach er von der „Vierten Industriellen Revolution“ und ihren Folgen. Ebenso unterstützt der exzentrische Oligarch mittels Starlink die westliche Aggression in der Ukraine. Er selbst lässt sich der „rechten“ Fraktion der Technologieschmiede Silicon Valley, die auch vom homosexuellen PayPalgründer Peter Thiel vertreten wird.

Doch genauso wie die „linke“ Fraktion um Marc Zuckerberg und Raymond Kurzweil nicht die Interessen der normalen US-Amerikaner vertritt, so ist auch Musk kein Streiter für die Sache der Völker.Dadurch dass er lautstark die Interessen einer anderen Kapitalfraktion vertritt, siehe Twitter, sorgt er für Chaos im System, dass Globalisierungsgegner auf aller Welt für sich nützen können. Elon Musk ist kein Held, sondern bloß ein Globalist mit anderem Anstrich.