Max Weber: Wissenschaft und Entzauberung der Welt
Nach Jahrhunderten des technisch-wissenschaftlichen Fortschritts hat das Wissen der Menschen abgenommen. Dies war die These von Max Weber (1864 - 1920), dem wichtigsten deutschen Soziologen des 20. Jahrhunderts, der als "Marx der Bourgeoisie" gilt, aktueller denn je. Im Dezember 1917, ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, hielt Weber in München einen Vortrag mit dem Titel Wissenschaft als Beruf, aus dem eine aufschlussreiche Beschreibung der wissenschaftlichen Ethik in der modernen Gesellschaft hervorgeht, sowie der Rolle, oder besser gesagt der Verantwortung, die sie denjenigen auferlegt, die sie ausüben wollen. Übrigens hat sich Weber sein ganzes Leben lang ausgiebig mit Rationalität und Rationalisierung beschäftigt.