AfD will Streit beruhigen - Petry beschwört Einigkeit
Weniger streiten, aber interne Differenzen anerkennen: AfD-Chefin Frauke Petry hat versucht, die internen Auseinandersetzungen in ihrer Partei zu beruhigen.
«Es kommt manchmal nicht so sehr darauf an, ob und wie sehr wir uns mögen, sondern dass wir gemeinsam nach vorn schauen», sagte Petry beim Bundeskongress der AfD-Jugend in Bingen (Rheinland-Pfalz). Zuletzt hatte vor allem die Spaltung der AfD-Fraktion in Baden-Württemberg für Spannungen in der Parteiführung gesorgt. Auslöser war der Umgang mit dem Abgeordneten Wolfgang Gedeon gewesen, dem Antisemitismus vorgeworfen wird.
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Der Vorsitzende der Jungen Alternative (JA), Sven Tritschler, appellierte an die Parteiführung: «Nehmt euch zusammen.» Der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Uwe Junge mahnte einmal mehr zur Zurückhaltung in der Öffentlichkeit. «Man muss nicht gleich in jedes Mikrofon beißen, dass einem hingehalten wird.» Die Parteiführung habe die «verdammte Pflicht, den Laden zusammenzuhalten». Nur so könne man bei Wahlen erfolgreich sein.
Inhaltlich wiederholte Petry bekannte Positionen: Zuwanderung stoppen, Grenzen schließen, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Patriotismus müsse Normalität in Deutschland werden.
Zu dem JA-Kongress kamen auch Vertreter von Jugendorganisationen anderer rechtspopulistischer Parteien in Europa, darunter die französische Front National, die italienische Lega Nord und die FPÖ aus Österreich. Vor dem Gebäude versammelte sich eine Gruppe von Demonstranten. Mit Transparenten wie «Rechtspopulismus stoppen» protestierten etwa 100 Menschen gegen die Veranstaltung.
stern.de (16.7.2016)