Letzte Offensive gegen IS im libyschen Sirte
Die Truppen der UNO-gestützten Einheitsregierung in Libyen haben heute einen Angriff auf die letzten von Dschihadisten kontrollierten Viertel der Küstenstadt Sirte gestartet. „Die letzte Schlacht um Sirte hat begonnen“, sagte ein Sprecher der Regierungstruppen.
Etwa 1.000 Soldaten seien in die beiden Stadtteile, die noch von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert werden, vorgerückt. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen. Anschließend seien Gewehrfeuer und Explosionen zu hören gewesen. Den Regierungstruppen zufolge war der Vormarsch in der Nacht durch US-Luftangriffe auf Stellungen der Dschihadisten vorbereitet worden.
Chaos seit dem Sturz Gaddafis
Die IS-Miliz beherrscht Sirte seit Juni 2015. Im Mai dieses Jahres begann eine Offensive zur Rückeroberung der Stadt. Der Verlust der 450 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis gelegenen Stadt wäre ein schwerer Schlag für die Dschihadisten. Sirte bildet die Verbindung zwischen dem Westen und dem Osten des erdölreichen Landes.
Nach dem Sturz und dem Tod des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi infolge eines französischen und britischen Militäreinsatzes im Jahr 2011 war das nordafrikanische Land ins Chaos gestürzt. Seitdem beherrschen verfeindete Milizen den Staat. Der IS nutzte die unübersichtliche Lage in Libyen, um sich auszubreiten, unter anderem in Gaddafis Heimatstadt Sirte.
ORF (28.8.2016)