Arbeitsagentur-Bericht: Mehrheit der Flüchtlinge nur für Hilfsjobs geeignet
Das Bildungsniveau vieler Flüchtlinge ist der Bundesagentur für Arbeit zufolge geringer als erhofft. Von den Ende Juni als arbeitssuchend Gemeldeten hätten fast 74 Prozent keine Berufsausbildung.
Viele der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge tun sich nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) schwer auf dem Arbeitsmarkt: Von den 297.000 Flüchtlingen, die Ende Juni in Deutschland als arbeitssuchend gemeldet waren, hätten fast 74 Prozent keine Berufsausbildung, zitierte die "Bild-Zeitung" aus einem Bericht der Bundesagentur. Mehr als ein Drittel habe gar keinen oder nur einen Hauptschulabschluss.
Knapp 58 Prozent der Gemeldeten kämen nach Einschätzung der BA nur für eine Hilfstätigkeit infrage, lediglich vier Prozent seien für Expertentätigkeiten geeignet. Etwa jeder vierte habe Abitur.
Eine Anfang Juli veröffentlichte Erhebung hatte bereits ergeben, dass Deutschlands größte Unternehmen bislang kaum Flüchtlinge eingestellt hatten. Die 30 größten Unternehmen im Deutschen Aktienindex (Dax) hatten gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angegeben, nur 54 Flüchtlinge eingestellt zu haben.
Davon entfielen allein 50 auf die Deutsche Post. Der Softwarekonzern SAP und der Darmstädter Pharmahersteller Merck haben demnach jeweils zwei Flüchtlinge eingestellt. In dieser Umfrage waren allerdings Mittelstand und kleinere Unternehmen nicht erfasst.
Welt online (20.7.2016)