Neue Details zu geplatztem IS-Terrorplan von Düsseldorf
Die französischen Sicherheitsbehörden haben erste Details über den Syrer bestätigt, der sich freiwillig gestellt und über einen geplanten IS-Terroranschlag in Düsseldorf Auskunft gegeben hatte, wie Focus Online am Freitag berichtet. Die potentiellen Täter seien demnach als Flüchtlinge getarnt über die Balkanroute nach Europa gekommen.
Saleh A. habe sich am 1. Februar auf einer Pariser Polizeidienststelle gemeldet, um über die Anschlagpläne in Deutschland zu berichten, in die er selbst verwickelt gewesen sei. Seither befinde sich der 28-jährige Syrer in Frankreich in Untersuchungshaft, so Focus Online. Als Grund dafür, dass er sich freiwillig den Ermittlungsbeamten stelle, gab der Mann an, er wolle nicht, dass seine Tochter einen Terroristen zum Vater habe.
Der mutmaßliche IS-Kämpfer habe im Februar bereits ausgesagt, dass er über „Informationen über eine Schläferzelle“ verfüge, die „in Deutschland zuschlagen“ wolle, hieß es am Donnerstagabend aus Justizkreisen in Paris. Der Mann wurde daraufhin in Gewahrsam genommen und mehrmals von Anti-Terror-Experten verhört.
Die Aussagen des Mannes führten zu Ermittlungen gemeinsam mit den deutschen Sicherheitsbehörden und vereitelten offenbar ein Attentat der Dschihadistenmiliz Daesh (auch IS, Islamischer Staat) in Deutschland. Zwei Selbstmordattentäter hätten sich in der zentralen Heinrich-Heine-Allee [Bild] in die Luft sprengen sollen. Anschließend sollten weitere Kämpfer möglichst viele Passanten erschießen und mit Sprengsätzen töten.
Laut Angaben der Sicherheitsbehörden soll Saleh A. zunächst für die Oppositionstruppen gegen Machthaber Baschar al-Assad gekämpft haben, bevor er sich „verschiedenen dschihadistischen Bewegungen“ anschloss. Nachdem der Syrer erst Gefangener des IS gewesen sei, sei er später Mitglied der Miliz geworden, so Focus Online.
Von den Anführern der Terrormiliz sei er mit einer zweiten Person dann als Flüchtlinge getarnt über die Balkanroute nach Europa geschickt worden.
Drei weitere Terrorverdächtige aus Syrien wurden in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Baden-Württemberg am Donnerstag festgenommen.
Warum sich A. in Frankreich der Polizei stellte, nicht in Deutschland, ist bislang nicht bekannt.
Sputnik Deutschland (3.6.2016)
http://de.sputniknews.com/panorama/20160603/310348281/is-terroplan-duesseldorf.html