BRICS-Gipfel: Wendepunkt im multipolaren System und die Antwort der USA
Die BRICS-Gruppe bereitet ihr Gipfeltreffen vor, das vom 22. bis 24. Oktober in der kaukasischen Stadt Kasan stattfinden wird. Die neun Mitgliedsländer werden an diesem Gipfel teilnehmen: Russland, China, Indien, Südafrika und Brasilien (Gründungsländer), sowie Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate (neue Mitglieder). Viele andere Länder streben ebenfalls den Beitritt zu dieser Organisation an, die darauf abzielt, mit der Unipolarität zu brechen und eine multipolare Welt zu schaffen, zum Nachteil eines von den Vereinigten Staaten dominierten Systems.
Es ist erwähnenswert, dass mehr als 40 Länder vor kurzem ihren Wunsch geäußert haben, den BRICS beizutreten, und zwar in einem regionalen Klima, das von großem Optimismus hinsichtlich der Schaffung wirtschaftlicher Mechanismen geprägt ist, die darauf abzielen, die Dominanz des Dollars angesichts der steigenden Zinsen für die US-Währung zu verringern. Zu diesen Ländern gehören Syrien, das sich trotz der westlichen Blockade wirtschaftliche Vorteile von seiner Mitgliedschaft erhofft, und Algerien, das sich von Frankreich und Marokko umzingelt fühlt, wobei letzteres Israel immer näher steht.
Die Türkei leidet unter der US-Politik, die darauf abzielt, die Geografie des Nahen Ostens neu zu gestalten. Laut dem türkischen Außenminister Hakan Fidan wäre die Mitgliedschaft der Türkei in den BRICS-Staaten eine Entschädigung für ihre Enttäuschung über die Europäische Union, die ihr den Beitritt verweigert. Für Russland würde eine solche Mitgliedschaft einen schweren Schlag gegen die NATO bedeuten, da Ankara nach den Vereinigten Staaten die zweitgrößte Militärmacht innerhalb des Bündnisses ist. Die Annäherung der Türkei bedeutet eine Abkehr vom Westen und eine Annäherung an den eurasischen Orbit.
Unter der Führung Russlands haben die BRICS ihre strategischen Partnerschaften in den Bereichen Handel, Investitionen, Innovation, Technologie und soziale Initiativen verstärkt, um das Wirtschaftswachstum der Mitgliedsländer zu fördern. Das zentrale und wichtigste Ziel, das Moskau verfolgt, ist die Schaffung einer gemeinsamen Währung für die Gruppe als Alternative zum US-Dollar, der seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Hauptstütze der globalen Hegemonie der USA ist. Diese einheitliche Währung würde der finanziellen Vorherrschaft der Vereinigten Staaten in der Welt einen schweren Schlag versetzen.
Dies mag die Sensibilität erklären, mit der die Vereinigten Staaten den BRICS-Gipfel angehen. Durch die Einführung einer gemeinsamen Währung würden rund 45 Prozent der Weltwirtschaft dem Einflussbereich des Dollars entzogen, was einen massiven Kapitalzufluss in den US-Markt und einen Anstieg der Inflation in der gesamten westlichen Welt zur Folge hätte. Dies würde auch die finanzielle Hegemonie der Vereinigten Staaten schwächen, die durch die Bretton-Woods-Abkommen begründet wurde, mit denen 1944 der Internationale Währungsfonds und die Weltbank gegründet wurden und die die wirtschaftliche Vorherrschaft der USA nach dem Zweiten Weltkrieg festigten.
Diese Situation beunruhigte nicht nur die US-Beamten, sondern verärgerte auch die globalen Finanzeliten, die von in den USA und im Westen ansässigen Familien wie den Rothschilds, Goldmans und Schiffs kontrolliert werden, die ihre finanzielle Vorherrschaft, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts anfing. Heute ist diese Herrschaft durch den steigenden Einflussverlust des Dollars bedroht, da der Dollar das Hauptinstrument der finanzkapitalistischen Herrschaft ist, sowie das Pfund Sterling.
Dieser Kontext hat Washington und insbesondere die Neokonservativen - die Speerspitze des zionistischen Finanzkapitals - dazu veranlasst, ihre Maßnahmen gegen den eurasischen Block, insbesondere Russland und China, zu verstärken. Dies äußerte sich darin, dass die Ukraine unter Druck gesetzt wurde, eine Offensive in der Region Kursk zu starten, und dass die Spannungen mit China in Ostasien zunahmen. Der alarmierendste Punkt war die israelische Eskalation gegen den Libanon vor etwa einem Monat mit Angriffen gegen die Hisbollah und der Ermordung ihrer militärischen Führer, einschließlich ihres Generalsekretärs, Sayyed Hassan Nasrallah.
Nach Ansicht des russischen Philosophen Alexander Dugin markieren diese Ereignisse den Beginn eines dritten Weltkriegs. Er behauptet, dass Israel, nachdem es vor den Augen der ganzen Welt einen Völkermord an Zivilisten begangen hat, einen umfassenden Krieg gegen den Libanon begonnen hat. So wie die Israelis im Gazastreifen lieber so taten, als ob sie gegen die Hamas und nicht gegen die Palästinenser kämpfen würden, spricht Netanjahu jetzt von einer Konfrontation mit der Hisbollah, während er massive Angriffe auf Zivilisten in einem souveränen Land durchführt. Das nenne ich Krieg. Der Westen unterstützt diese israelische Aggression gegen den Libanon voll und ganz.
Dugin fügt hinzu, dass der Westen an der ukrainischen Front durch die ukrainischen Nazis Krieg gegen Russland führt, während er die schiitischen Muslime durch die israelischen Nazis bekämpft. Der Westen ist auch bereit, mit Unterstützung der taiwanesischen Nazis gegen China in den Krieg zu ziehen und verbündet sich mit Indien, Japan und Südkorea.
Die Welt befindet sich also an einem Wendepunkt, der durch den BRICS-Gipfel in Kasan, Russland, symbolisiert wird. Man hofft, dass auf diesem Gipfel Entscheidungen getroffen werden, die den Übergang von einem unipolaren zu einem multipolaren System beschleunigen und damit das Ende der westlichen Hegemonie, die Mitte des 18. Jahrhunderts anfing, gleichzeitig mit den Angängen des Finanzkapitalismus. Dies würde die heftigen Bemühungen der Vereinigten Staaten, der Neokonservativen und Israels erklären, diesen Wandel durch eine Verschärfung der Konflikte in der Ukraine, in Ostasien und im Nahen Osten aufzuhalten.