Ägyptens Außenminister fordert Nahost-Friedensgespräche
Erstmals seit fast zehn Jahren ist ein ägyptischer Außenminister heute nach Israel gereist. Sameh Schukri [Bild] wollte dabei insbesondere eine Friedenslösung mit den Palästinensern anstoßen, „was weitreichende, dramatisch-positive Wirkung auf die gesamte Lage in der Region haben würde“, erklärte er zu Beginn eines ersten Gesprächs mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor Journalisten.
Region „an kritischem Wendepunkt“
Hintergrund der zuvor nicht angekündigten Reise bilden jüngste Bemühungen um eine Wiederbelebung einer arabischen Friedensinitiative von 2002 und die zuletzt engere Zusammenarbeit beider Länder bei der Bekämpfung der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS). Schukri erklärte, der Nahe Osten stehe „an einem kritischen Wendepunkt“. Sein Land wolle zu einer umfassenden Friedenslösung beitragen.
Netanjahu begrüßte die im Mai vom ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi geäußerte Bereitschaft, „eine Führungsrolle einzunehmen bei den Bemühungen, Frieden mit den Palästinensern und eine breitere Befriedung in der Region voranzubringen“. Dazu sei es nötig, dass sich die Palästinenserführung wieder zu direkten Gesprächen bereiterklärt.
ORF (10.7.2016)