Wo liegen die Grenzen von "Grossrussland"?

QUELLE: https://electomagazine.it/quali-sono-i-confini-della-grande-russia/

Putin wie Hitler! Die italienischen Journalisten des Regimes, die auf Englisch twittern, um ihren Gehorsam gegenüber dem Petomanen in Washington zu demonstrieren, haben das untrügliche Gleichnis entstaubt, das immer verwendet wird, um Gegner zu dämonisieren. Die Russen würden also im Donbass auf die gleichen Motive zurückgreifen, mit denen Deutschland das Sudetenland für sich beanspruchte: Wo die Deutschen leben, ist Deutschland, wo die Russen leben, ist Russland.

Es macht keine Delle. Aber es schafft eine potenziell explosive Situation weltweit. Und genau aus diesem Grund riskiert sie, Putin vollständig zu isolieren. Denn die Realität in Deutschland war viel, viel einfacher und begrenzter. Aus rein biologischen, rassischen Gründen waren die Orte, an denen Deutsche außerhalb Deutschlands präsent waren, ziemlich begrenzt. Russland hingegen ist, abgesehen von der Größe des riesigen eurasischen Territoriums, durch eine Vielzahl von ethnischen Gruppen geprägt. Die Bevölkerung von Wladiwostok unterscheidet sich stark von der in St. Petersburg, und in Moskau leben Menschen aus dem Kaukasus zusammen mit mongolischen und nordeuropäischen Bevölkerungsgruppen.

Im Vergleich zu Deutschland am Ende der 1930er Jahre ist es daher komplizierter zu definieren, was "Russland" ist und was nicht. Denn Großrussland ist nicht das große Bündnis der slawischen Völker.

Bis jetzt hat der Putin-Traum das Gewissen der Mächtigen der Welt jedoch nicht so sehr erschüttert, abgesehen von den Heucheleien der Rituale, Gigginos abgrundtiefer Ignoranz und Ursula von der Leyens kurzem Gedächtnis. Was die ganze Welt erschreckt, aber wirklich die ganze Welt, ist die globale Konsequenz der Aussagen des Kremlchefs. Diese heuchlerische Welt, die sogar in der UN-Charta das Recht der Völker auf Selbstbestimmung festschreibt, allerdings unter der Voraussetzung, dass die am Ende des Zweiten Weltkriegs auferlegten Grenzen nicht verändert werden. Dann aber wird Serbien bombardiert (stimmt's, Fassino?), um den Kosovo an ethnische Albaner zu übergeben, wobei die russische Schwäche unter der Herrschaft des Alkoholikers Jelzin ausgenutzt wird.

Die Krim war bis 1954 immer russisch, als Chruschtschow sie im Rahmen einer internen Reorganisation der UdSSR der Ukraine zuordnete.  Aber die russische Bevölkerung ist nicht nur im Donbass vertreten, wo sie die Mehrheit stellt, sondern auch in allen ehemaligen Sowjetländern in Zentralasien. Denn Stalin wollte die Bevölkerungen vermischen, um nationalistische Aufstände zu vermeiden. Putins Behauptungen machen Kasachen und Usbeken daher Angst.

Aber noch mehr Angst machen sie den Ländern, die nichts mit den Russen zu teilen haben, aber andere interne Minderheiten haben. Angefangen mit China, mit dem Problem der Uiguren und Tibet. Und dann die Türken mit der kurdischen Frage. Oder Europa, das sich mit den Forderungen der Katalanen und der Schotten auseinandersetzt. Wenn der statistische Damm des achtzehnten/neunzehnten Jahrhunderts brechen würde, stünde das gesamte Weltszenario vor einer Revolution mit unvorstellbaren Folgen.

Und das kann das amerikanische Imperium nicht dulden. Es braucht einen globalen Verbraucher, der überall auf der Welt gleich ist, um die Vielfalt der Produktion und der Dienstleistungen zu verringern. Eine Sprache, Englisch, ein Lebensstil, ein Verbrauchermodell. Deshalb ist die Löschung der Kultur, die die Wurzeln, die Traditionen, die biologische und kulturelle Vielfalt auslöscht, so wichtig. Deshalb müssen Russland und Europa zerschlagen werden, um die Welt allein mit China zu teilen. Und ein Krieg mit selbstmörderischen Sanktionen seitens der Europäischen Union ist das perfekte Szenario für die amerikanischen Marionettenspieler, die den Petomanen im Weißen Haus manövrieren.

Augusto Grandi