Die ungewisse Zukunft der USA

28.12.2016

Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ist ein historischer Wendepunkt in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Dies liegt nicht nur an der Person Donald Trump selbst und an seinen Aussagen, sondern ist auch an den Reaktionen der Internationalen Medien und Teilen der amerikanischen „Zivilgesellschaft“ zu erkennen, welche sofort zum Sturm auf den neugewählten Präsidenten bliesen.

Viele Beobachter der politischen Situation erhoffen sich, dass die US-Politik in Zukunft in ihrem geopolitischen Handeln eher eine defensivere Haltung einnehmen wird. Das ist aber nicht nur durch den sogenannten Trump-Effekt denkbar, sondern auch aufgrund einzelner Fehlschläge der US-Außenpolitik in den letzten zwei Jahren. Sowohl in der Ukraine, als auch in Syrien ist der Expansionsdrang der USA gescheitert. In beiden Fällen war und ist der Widerstand zu groß, sodass der weitere Verlauf der Konflikte nicht im Interesse der USA und des Westens sein wird.

Auch in Asien brechen für die US-Interessen schwere Zeiten an, da sich dort Russland als Vermittler und Wirtschaftspartner für die einzelnen Staaten anbietet. Für jeden dürfte klar sein, dass die asiatischen Staaten für Russland sowohl wirtschaftlich, als auch geostrategisch, eine besonders wichtige Rolle spielen. Dies ist auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ausrichtung Russlands nach Osten offensichtlich. Es ist gut denkbar, dass sich die USA auf dem Asiatischen Kontinent für die nächsten Jahre in einer sehr defensiven Rolle wiederfinden werden.

Ob Trump nun die Politik seiner Vorgänger weiterführen möchte oder nicht, die Amerikanische Außenpolitik muss zumindest ihr Tempo reduzieren. Genau dieses Faktum kann den einzelnen Völkern und Staaten ein Zeitfenster eröffnen, um die eigene Handlungsfreiheit entfalten und die Souveränität stärken zu können. Aber auch die USA werden eine besondere Chance bekommen, nämlich jene, sich nun um ihre eigenen innenpolitischen Probleme zu kümmern.