Afghanistan: 14 Tote bei Angriff auf Moschee
Drei unbekannte Bewaffnete haben am Vorabend eines wichtigen schiitischen Festes in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen schiitischen Schrein angegriffen. Laut afghanischem Innenministerium gab es 14 Tote und 26 Verletzte. Die Angreifer hätten auch Geiseln genommen.
Die Bewaffneten seien in das Gebäude eingedrungen und hätten angefangen, auf Betende zu schießen, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki. Wegen des bevorstehenden Aschura-Feiertages soll der größte Schrein der Hauptstadt im Viertel Kart-e Sakhi sehr gut besucht gewesen sein, als gegen 20 Uhr die ersten Schüsse fielen.
Sedikki widersprach Medienberichten, wonach es eine Explosion gegeben habe. Tolo TV hatte berichtet, dass ein Angreifer eine Sprengstoffweste gezündet hatte. Ein zweiter sei erschossen worden, der dritte kämpfe noch mit Sicherheitskräften. Ein Anwohner, Safar Amiri, berichtete von Schusswechseln. "Uns wurde gesagt, dass die Polizei einen Attentäter erschossen hat und dass zwei weitere Geiseln genommen wurden", sagte er.
Hinter dem Anschlag könnte die relativ kleine Gruppe von Kämpfern der Terrormiliz "Islamischer Staat" stecken, die versucht, Spannungen zwischen den religiösen Gruppen zu schüren. Am Mittwoch wird in Afghanistan Aschura gefeiert, ein wichtiger Feiertag besonders für Schiiten. Die Regierung hatte schon am Morgen vor größeren Menschenansammlungen gewarnt, und von einer erhöhten Anschlagsgefahr wegen des hohen schiitischen Festes gesprochen.
Spiegel online (11.10.2016)