Anti-IS-Offensive in Sirte: Bombenwerkstatt eingenommen
Regierungstreue Milizen haben in Libyen nach eigenen Angaben eine Bombenwerkstatt der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in deren Hochburg Sirte erobert. Das Gebäude im Südosten von Sirte sei zur Herstellung von Sprengstoff genutzt worden, erklärten die für die UNO-gestützte Übergangsregierung kämpfenden Truppen heute. Auf Facebook und Twitter zirkulieren Fotos mutmaßlicher Sprengsätze, Kabel und Mobiltelefonen.
Die Kräfte der Einheitsregierung hatten im Mai eine Offensive zur Rückeroberung von Sirte gestartet. Anfang Juni waren sie mit Unterstützung von Luftwaffe und Artillerie in die Stadt vorgedrungen. Sirte ist die wichtigste Basis der IS-Miliz in Libyen. Eine Eroberung der Stadt wäre ein wichtiger Erfolg für die im März gebildete Regierung der Nationalen Einheit, die weiter darum ringt, ihre Autorität im Land zu etablieren.
Für die Dschihadisten wäre der Verlust von Sirte ein harter Rückschlag. Sie hatten sich 2014 in der Heimatstadt des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi festgesetzt und die Stadt vor einem Jahr vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Der IS hatte dabei vom allgemeinen Chaos profitiert, das seit dem Sturz Gaddafis im Herbst 2011 in Libyen herrscht.
ORF (24.7.2016)