Die neue Offensive des Chaos-Imperiums in Syrien
Passend zur gerade in Kraft getretenen Waffenruhe im Libanon haben die von Israel, den USA, der Türkei und Katar unterstützten „Dschihadisten-Rebellen“ in Syrien erneut an Stärke gewonnen und sind rasch in Richtung der Stadt Aleppo vorgerückt. Westliche Quellen behaupten sogar, dass Damaskus kurz vor dem Fall stehe und Präsident Assad mit seiner Familie nach Moskau geflohen sei.
In den westlichen Mainstream-Medien wird erneut das Narrativ eines „syrischen Bürgerkriegs“ bemüht, der im Jahr 2011 nach regierungsfeindlichen Protesten begann. Der von Zionisten und westlichen Akteuren angestachelte Konflikt dauert nun fast vierzehn Jahre an, doch die Regierung von Assad konnte sich bisher mit Unterstützung Russlands und Irans behaupten.
Obwohl der Konflikt in den letzten Jahren scheinbar abgeflaut ist, hat Israel weiterhin iranische Truppen in Syrien angegriffen. Jetzt wurden wieder islamistische Söldner ins Feld geschickt – Bodentruppen der sogenannten „CIA-Sunniten“, deren zersplitterte Gruppierungen das Ziel verfolgen, die Regierung von Baschar al-Assad zu stürzen. Assad unterstützt sowohl die Hisbollah als auch den palästinensischen Widerstand, was ihn zur Zielscheibe macht.
Das Ziel ist, Syrien in ein ebenso instabiles und chaotisches Land wie Libyen zu verwandeln, denn unabhängige, zionismuskritische arabische Führer wie Assad passen nicht in das Konzept des anglo-amerikanischen Establishments. Sollte dieses Szenario eintreten, könnte in der Region möglicherweise eine neue, extremistische islamistische Schreckensherrschaft entstehen (mit dem Vermögensverwalter BlackRock im Hintergrund?) und eine neue Flüchtlingswelle nach Europa ausgelöst werden.
Dennoch wird im Westen und in der Ukraine bereits gejubelt, dass das Assad unterstützende Russland Luftangriffe in Syrien durchführt. Man hofft offenbar, dass die Ukraine dadurch entlastet wird, weil Russland in Nahost gebunden ist. Doch ich vermute, dass Russland sich weiterhin auf seine Prioritäten konzentrieren wird, und die Schadenfreude der Ukraine ist wohl verfrüht.
Die gegenwärtige geopolitische Instabilität zeigt jedoch, dass Abkommen zwischen konkurrierenden Mächten nicht vertrauenswürdig sind. Russland, Iran und die Türkei vermittelten 2017 auf der Astana-Konferenz zwischen der Assad-Regierung und den „Rebellen“, um sogenannte „Deeskalationszonen“ zu schaffen, die Kämpfe zu reduzieren und humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
Wie sich nun zeigt, führte das Einfrieren des Konflikts in Syrien ohne klare Rahmenbedingungen oder zwingende Anreize für die USA, ihre Besatzung zu beenden – oder die Türkei, sich aus Idlib zurückzuziehen – zu katastrophalen Folgen, die die syrische Bevölkerung teuer bezahlen muss.
Rückblickend lässt sich leicht sagen, dass die Teilnahme der Assad-Regierung an den Astana-Verhandlungen vergeblich war, ebenso wie Putin sich von den leeren Minsk-Abkommen täuschen ließ. Diese Manöver ermöglichten dem Westen lediglich, Zeit für eigene strategische Züge und militärische Aufrüstung zu gewinnen. Hat wirklich jemand geglaubt, dass die Kuratoren des Chaos-Imperiums – der tiefe Staat der USA und seine Finanzeliten – ihre Macht freiwillig aufgeben würden?
Daher müssen Syrien, Iran und Russland aus der aktuellen Situation drastische Konsequenzen ziehen: Sie müssen Abkommen und Ziele aufgeben, die nur der Gegenseite nützen, und anstelle von Verhandlungen den Waffen das Wort überlassen, bis die Konflikte vollständig beendet sind. Leider sieht es so aus, als gehöre die Welt denen, die bereit sind, sie bis zur Asche zu zerstören.
Übersetzung von Robert Steuckers