Buchbesprechung Alex Jones: Das große Erwachen
Eine Allianz aus globalistischen Politikern, transhumanistischen Denkern, westlichen Geheimdiensten und dem militärisch industriellen Komplex bedroht unsere Freiheit. Gemeinsam wollen sie uns im Sinne der Great Reset Agenda von Klaus Schwab unterjochen: Wir sollen nichts mehr besitzen und glücklich sein, anstatt Familien zu gründen und unserem Volk beim Blühen und Gedeihen zu helfen, sollen wir mit der virtuellen Realität des Metavers, Drogen und Videospielen ruhig gehalten werden. Ein Milliardärssozialismus soll langsam aber plötzlich über die Einführung eines digitalen Zentralbankengelds die Reste unserer Freiheit ad acta legen. Eine Manager- und Wissenschaftselite greift nach der totalen Macht, auch über das individuelle Leben der Menschen. Jones beschwört einen dramatischen Kampf zwischen den Mächten der Finsternis – den Globalisten – und des Guten – den freiheitsliebenden Völkern. Die Dystopie 1984 steht vor unserer Tür – doch was können wir tun?
Und die Antwort darauf ist ein neues 1776!
In seinem mittlerweile zweiten Buch plädiert der berühmte anti-globalistische US-amerikanische Radiomoderator Alex Jones für ein neue demokratische Revolution der Freiheit im Thomas Jeffersons, um den globalistischen Wahnsinn zu stoppen. Gemeinsam mit seinem Co-Autor Dr. Kent Heckenlively legt er in 13 Kapiteln seine liberal-nationalrevolutionär inspirierte Sicht der Dinge auf den gegenwärtigen Stand der Weltpolitik dar, die er am Rande des Abgrunds stehen sieht. COVID-19 als globalistische Verschwörung, die Pläne der Transhumanisten zur Kontrolle und Modifikation der Menschheit, die nicht enden wollenden Kriege der USA und die in seinen Augen akut erscheinende Bedrohung durch ein totalitäres China – Jones sieht unsere Freiheit bedroht. Unseren heutigen woken Liberalismus samt der Konsumgesellschaft erkennt er als schrecklichen Todeskult an, der uns Dreck fressen und Schund als Unterhaltung konsumieren lässt, um uns langsam zu töten und von den wichtigen Dingen im Leben wie Gott, Familie und Gemeinschaft abzubringen. Interessant ist an seiner Analyse der Lage sein zum Teil riesiges Detailwissen, wenn er etwa die Korruption und Ineffizienz des militärisch-industriellen Komplexes im Westen beschreibt und die Machenschaften des Tiefen Staates im Fall Epstein, den er als Erfüllungsgehilfen westlicher Geheimdienste charakterisiert, erklärt. Er erkennt im Great Reset einen sozialdarwinistischen Plan, der Milliarden Menschen zu „unnützen Essern“ erklärt und überflüssig machen will, wobei er die Macht einer winzigen Oligarchenelite festigt. Seine Strategie zum Sieg über die Globalisten ist schließlich verblüffend einfach: Er fordert uns dazu auf, für die Wahrheit zu kämpfen, die Machenschaften der Globalisten offen zu legen und wieder einfache Gemeinschaften sowie Familien außerhalb der Großstädte samt Milizen aufzubauen – er ruft dazu die amerikanischen Minuteman in Erinnerung.
Zurück zur Demokratie der Gründerväter
Der totalen Degeneration der Demokratie und des Liberalismus setzt er dessen ursprüngliche Form entgegen. In den Medien oftmals zu unrecht als Rechtsextremist tituliert, bekennt sich der lautstarke Protestant Alex Jones zur freiheitlichen Demokratie der amerikanischen Gründungsväter. Er fordert uns dazu auf die Meinungsfreiheit, die öffentliche Debatte und das individuelle Denken wieder aufleben zu lassen, um unsere „offene Gesellschaft“ zu verteidigen und gegen die autoritären Machenschaften des Globalismus zu verteidigen. Jones träumt von einer nie dagewesenen Renaissance des Westens, die uns zu Gott zurückehren lassen und im Geiste von Guillaume Faye und Elon Musk das Weltall erobern lassen soll. Die gegenwärtigen harten Zeiten würden die Menschen im Westen darauf vorbereiten, dass „goldenste aller Goldenen Zeitalter“ errichten zu können. Dabei lässt der zu 1,5 Milliarden Dollar Schmerzensgeld verurteilte Moderator – er hatte behauptet, dass Sandy-Hooks-Massaker an einer US-Schule sei nur inszeniert gewesen – seinen persönlichen Erfahrungsschatz aus mehr als 24 Jahren der Tätigkeit im politischen Widerstand in sein Buch miteinfließen. So wie man ihn als polternden, zumeist cholerischen Kämpfer für die Wahrheit kennt, so ließt sich auch sein Buch sehr unterhaltsam.
Eine sehr amerikanischer Aufruf zum Kampf gegen den Great Reset
Insgesamt lässt sich „Das große Erwachen“ als sehr interessanter, US-amerikanisch-protestantischer Aufruf zum Kampf die Globalisierung interpretieren, der auch einen tiefen Einblick in die Machenschaften der amerikanischen Eliten gewährt. Er ist insofern sehr amerikanisch, als dass er für eine Rückkehr zum alten Liberalismus 1.0 der Moderne plädiert und nur die Postmoderne ablehnt. Dabei kann man anknüpfend an die Kritik der Konservativen Revolution und der Neuen Rechten am Liberalismus jedoch feststellen, dass die von Jones hochgehaltene ursprüngliche Demokratie/der alte Liberalismus bereits alle kulturervernichtenden Elemente des neuen woken Liberalismus in sich trugen und auch die alte US-amerikanische Hegemonie des Kalten Krieges für uns Europäer keine Alternative zur „New World Order“ seit den 1990er Jahren sein kann. Trotz seiner Kritik an der Globalisierung und dem messianischen Bestrebungen der USA – die von Joachim Fernau in „Halleluja“ treffend kritisiert wurden – bleibt er durch und durch US-Amerikaner. Das kann man dem streitlustigen Texaner freilich nicht vorwerfen, als Europäer sollten wir uns dieser Tatsache aber immer bewusst sein, wenn wir wirklich wieder ein eigener geopolitischer Faktor werden und unser Schicksal auch geistig selbst bestimmen wollen.