Clinton will zurückschießen: Künftig militärische Reaktionen bei Cyber-Attacken?
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton möchte sich für den Fall ihres Wahlsieges im November neue militärische Optionen offenhalten. So sollen künftig, berichtete die Zeitung „International Business Times“ (IBT) über eine Wahlkampfrede Clintons in Cincinnatti, auch Cyberattacken gegen die USA wie „beliebige andere Angriffe“ betrachtet und mit militärischen Mitteln beantwortet werden.
Wörtlich erklärte Clinton: „Als Präsidentin werde ich klar zu verstehen geben, daß die USA sich zu Cyberattacken ebenso verhalten werden wie zu anderen Angriffen. Wir werden ernsthafte politische, ökonomische und militärische Antworten vorbereiten. Wir beabsichtigen, in den Schutz unserer Regierungsnetzwerke und nationalen Infrastruktur zu investieren. Ich will, daß wir bei der Festlegung von Regeln im Cyberraum führend sind."
Außerdem sagte Clinton, die US-Streitkräfte müßten auf die „zunehmende Bedrohung durch solche Staaten wie Rußland, China, Iran und Nordkorea reagieren“. Die Streitkräfte müßten „in allen Sphären“ handlungsfähig sein, „auch im Cyberraum“.
Schon jetzt sieht die offizielle amerikanische Militärdoktrin für den Fall von Angriffen etwa auf US-Satelliten oder die amerikanische Internet-Infrastruktur militärische Reaktionsmöglichkeiten vor. Experten kritisieren, daß ein Nachweis von Cyber-Attacken und ihren Verantwortlichen in der Praxis schwierig sein kann.
zuerst.de (6.9.2016)