Bestechung: Brasiliens Ex-Präsident Lula muss vor Gericht
Brasiliens früherer Präsident Luiz Inácio Lula da Silva muss sich als mutmaßlicher Drahtzieher in einem Korruptionsfall vor Gericht verantworten. Dabei geht es um Schmiergeldzahlungen an Politiker bei öffentlichen Auftragsvergaben. Im Fokus stehen das größte Unternehmen des Landes, der Ölkonzern Petrobras und Bauunternehmen.
Lula wird vor allem vorgeworfen, von einem Baukonzern im Zusammenhang mit einem umstrittenen Apartment am Meer begünstigt worden zu sein, er soll rund eine Million Euro angenommen haben. Die meisten Zahlungen fielen in Lulas Präsidentschaft (2003 – 2010). Sie betreffen aber nicht nur die linke Arbeiterpartei, sondern zum Beispiel auch die Partei der demokratischen Bewegung (PMDB) des neuen Präsidenten Michel Temer.
Der Korruptionsskandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras beschäftigt Brasilien seit Jahren. Lula wies die Vorwürfe immer wieder als politisch motiviert. zurück und beteuerte seine Unschuld. Bei einer Verurteilung könnte der 70jährige nicht mehr für ein drittes Mandat als Staatschef kandidieren. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Agência Brasil droht Lula bei einem Schuldspruch für alle Vorwürfe eine Gefängnisstrafe von bis zu 32 Jahren und sechs Monaten.
de.euronews.com (21.9.2016)