Nun doch: Deutschland zahlt Reparationen für Niederschlagung der Herero-Aufstände

21.05.2021

Die Bundesrepublik Deutschland und Namibia haben sich auf ein sogenanntes „Aussöhnungsabkommen“ geeinigt. Deutschland erkennt darin nun offiziell die „Verbrechen“ an den Nama und den Herero während der deutschen Kolonialzeit an. Vertreter der beiden Volksgruppen verlangen seit langem finanzielle Entschädigungen von Deutschland – bei der Niederschlagung von Aufständen gegen die deutsche Kolonialmacht waren Tausende ums Leben gekommen.

Zuletzt hatte der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller (CSU) bei einem Besuch in der namibischen Hauptstadt Windhuk erklärt, Deutschland trage eine historische Verantwortung und stehe zu den daraus erwachsenden Verpflichtungen. Zuletzt waren die Gespräche durch ein von Namibia abgelehntes Entschädigungsangebot, aber auch durch Beschränkungen infolge der Corona-Krise ins Stocken geraten.

Nun ist die Bundesrepublik zuguterletzt aber doch noch eingeknickt. Geplant ist nunmehr auch, daß Bundespräsident Steinmeier bei einem Festakt im namibischen Parlament ebenfalls offiziell um Entschuldigung bitten wird.

Nur die Höhe der deutschen Wiedergutmachungszahlungen soll noch nicht feststehen. Die Reparationszahlungen sollen die „sozialen Folgen des Völkermords“ abmildern, heißt es aus Berliner Kreisen. Da werden Polen und Griechenland, die ebenfalls deutsche Reparationen wollen, nicht lange auf sich warten lassen.